Marien-Erscheinung in Paris 1830
Katharina Labouré, die heilige Botin der Gottesmutter
Gedenktag: 28. November
Katharina wurde am 2. Mai 1806 in Fain les Moutiers, einem kleinen Dorf in Burgund, 60 km von Dijon entfernt, als achtes von zehn Kindern geboren. Nach dem Tod ihrer Mutter übernimmt sie im Alter von 12 Jahren die Leitung des Bauernhofes. Der Ruf des Herrn zeigt sich nach und nach, und 1830 kommt sie mit 24 Jahren ins Seminar der Vinzentinerinnen, 140 Rue du Bac in Paris. Hier erlebt die junge Schwester, insgeheim, eine erstaunliche geistige Erfahrung. Die Jungfrau Maria, die Katharina seit ihrer Kindheit als ihre Mutter auserwählt hat, zeigt sich ihr.
Die erste Vision:
Um halb 12 Uhr in der Nacht auf den 19. Juli, dem Festtag des hl. Vinzenz, wird die Schwester wach. Sie hört dreimal ihren Namen rufen und sieht ihr Bett in einem hellen Schein. Als sie ihren Vorhang zurückschiebt, gewahrt sie einen überirdisch schönen Knaben, der sie auffordert, mit ihm in die Kapelle zu gehen: "Die Mutter Gottes wartet auf dich!" - Auf ihren ängstlichen Gedanken, man könnte ihr Aufstehen und Fortgehen merken, antwortet der Knabe, den sie als ihren Schutzengel erkennt: "Es wird dich niemand hören; komm!" Nun zieht sie sich eilends an und folgt dem Kinde über Stiegen und Gänge. Und überall ist es hell und alle Türen öffnen sich. Auch in der Kapelle brennen die Lichter. An der Kommunionbank kniet Schwester Katharina nieder und wartet. In ihr demütiges und schweigendes Warten rauscht ein Seidenkleid und der Himmelsknabe sagt: "Die heilige Jungfrau! Sie ist da."
Maria hat auf dem Stuhl, den der geistliche Direktor bei den Konferenzen an die Schwestern einnimt, Platz genommen. Ihr Kleid ist weiß und gelb und ihre Erscheinung von himmlischer Anmut und Liebenswürdigkeit. Schwester Katharina kniet sich hin und legt ihre Hände in den Schoß der Mutter. Von dem vertraulichen Zwiegespräch zwischen Mutter und Kind ist uns wenig erhalten. Es waren Dinge, die nur die Heilige selbst angingen, über ihre Seelenführung und ihre Tröstungen im Verkehr mit dem göttlichen Heiland. Maria kündet ihr noch eine große Aufgabe an, die sie ihr mitteilen wird. Die Heilige weiß nicht, wie lange sie bei der Mutter war. Unbeschreibliches Entzücken erlebte sie wie niemals zuvor oder später in ihrem Leben. Als der Engel sie zurückbegleitet hatte, schlug die Uhr die zweite Morgenstunde.
Die zweite Vision:
Vier Monate später, am 27. November 1830, einige Zeit nach der Abendbetrachtung, vernimmt Schwester Kaharina wieder das ihr bereits bekannte Rauschen des Seidenkleides der Gottesmutter. In der Höhe des Altarbildes sieht sie die Gesalt der Himmelskönigin, die sie ihrem Beichtvater, dem Missionspriester Aladel, ungefähr so beschreibt: Maria stand aufrecht, ihr Kleid war von rosenfarbenem Weiß wie der strahlende Morgen. Es hatte weite Ärmel. Ein weißer Schleier bedeckte das Haupt und fiel bis zu ihren Füßen nieder. Ihre Füße ruhten auf einer weißen Halbkugel, um die sich eine grünlich-weiße Schlange wand. In den Händen hielt Maria eine goldene Kugel, um sie Gott darzubringen, das Symbol der Welt. Immer wieder schaute sie die Erdkugel an und erhob dann ihre Augen zum Himmel. Danach senkt die Hl. Jungfrau die Hände, und Strahlen gehen von nun mit Edelsteinen besetzten Händen aus. "Diese Strahlen sind das Sinnbild der Gnaden, die ich allen schenken werde, die mich darum bitten", sagt Maria. Dann bildet sich um die Muttergottes ein ovaler Rahmen mit der Inschrift:
"0 Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen."
Gleichzeitig vernimmt Katharina eine Stimme: "Lass nach diesem Muster eine Medaille prägen. Große Gnaden werden die erfahren, die sie tragen. Die Gnaden werden überreich sein für jene, die Vertrauen haben." Das Bild wendet sich nun und Schwester Katharina erkennt die Gestaltung der Rückseite der Medaille: Ein "M", von einem Kreuz überragt, das auf einem Querbalken ruht. Darunter das Herz Jesu von einer Dornenkrone umgeben und das Herz Mariens, von einem Schwert durchbohrt. Ein Kranz von zwölf Sternen umrahmt das ganze Bild. Schwester Katharina teilt das von ihr erlebte Geschehen ihrem Beichtvater und der Schwester Oberin mit. Diese schenken ihr zunächst keinen Glauben. Doch sie bleibt beharrlich. Die Muttergottes erscheint ihr vor Weihnachten desselben Jahres ein drittes und letztes Mal. Sie wiederholt den Auftrag, die Medaille prägen zu lassen.
Die Wundertätigen Medaille
Während des nächsten Jahrs hat dieser apparition fünf Mal stattgefunden und jedes Mal mit den gleichen Anweisungen: "haben eine Medaille, die auf diesem Modell, und allen denjenigen gestreikt wird, die es tragen, werden empfangen große Anmut, besonders wenn abgetragen um den Hals". Schwester Catherine hat viele Erniedrigung, aber sie persevered ausgedauert.
Der Bischof von Paris genehmigt zwei Jahre später im Jahre 1832 die Herstellung der Medaille. Der ursprüngliche Name der Medaille ist daß von Makelloser Empfängnis Mary; nur, nachdem 7 Jahre der Name war, der zum " Übernatürlicher Medaille geändert worden ist". Die Medaille verbreitet sich auffallend schnell über Frankreich hinaus durch ganz Europa und die verschiedenen Kontinente. Millionen Menschen tragen dieses Medaillon, das soviel Segen spendet. Bald spricht das Volk nur noch von der "Wundertätigen Medaille". Von unerwarteten Heilungen, Schutz in körperlichen und seelischen Gefahren, auffallenden Bekehrungen und wundersamen Fügungen im Zusammenhang mit dieser Medaille wird bis in unsere Tage hinein berichtet. Alle Welt spricht von der Wundertätigen Medaille und den Gebetserhörungen; man spricht von der Seherin in der Rue du Bac, nur die schlichte Schwester im Altersheim schweigt. Erst nach ihrem Tode, am 31. Dezember 1876, eröffnen die Obern der Versammlung der Barmherzigen Schwestern ihr großes Geheimnis.
Am 28. Mai 1933 wurde Catherine Labouré selig gesprochen und am 27. Juli 1947 nahm sie Papst Pius XII. in die Schar der Heiligen auf. Die Lazaristen und die Barmherzigen Schwestern feiern ihr Fest am 28. November.
Catherine Labouré
Die Geschichte der Wundertätigen Medaille