Die wunderbare Bekehrung des Juden Alphonse Tobie Ratisbonne
Der Jude und die wunderbare Medaille
Maria erscheint Ratisbonne in Rom
Gedenktag: 20. Januar
In Straßburg lebte um die Mitte des vorigen Jahrhunderts die vornehme Judenfamilie Ratisbonne. Von den acht Kindern bekehrte sich ein Sohn zum Katholizismus und wurde Priester und später Vikar an der Kathedrale Notre-Dame von Paris. Dieser Abfall vom Judentum war für die Familie ein schwerer Schlag, insbesonders für Alphonse, einen Sohn, auf den der Vater seine ganze Geschäftshoffnung setzte. Ein kinderloser Onkel trug noch ein Übriges dazu bei, um Alfons zu einem Weltmann reinster Art zu machen. Alfons war es auch wirklich; glaubenslos, genußsüchtig, verschwenderisch.
Im Jahre 1842 machte er eine Reise nach Rom. Er ist Freidenker und ein zorniger Gegner des Christentums. Bei einem Besuch in Rom traf er den Bruder seines Freundes, Baron De Bussières. Dieser wirbt für den Glauben. Selbstverständlich erfolglos. Er trug Ratisbonne eine Medaille an und bat ihn, sie ihm zu Liebe zu tragen und täglich einen Lobspruch des heiligen Bernhard an die Gottesmutter zu sprechen.
Als er eines Tages in Begleitung des Barons auf diesen vor einem Kloster längere Zeit warten mußte, ging er aus Langeweile in eine nahe Kirche. Es war die Kirche des H. Andrea delle Fratte und der 20. Januar. Plötzlich erhellte ein überirdisches Licht die Kapelle und umhüllte ihn. Mitten im Lichtmeer sieht er Maria in königlicher Anmut und liebenswürdiger Schönheit. Ratisbonne kniet nieder und es ist ihm, als ob die Gottesmutter ihm alle Zweifel und Bedenken gegen die Religion wegnähme. In diesem Augenblick ist er ein anderer geworden. Unter Freudentränen erzählt er dies seinem Freund.
Als er später zufällig die Kirche des Hl. Andrea delle Fratte in Rom betritt, entdeckt er auf einem Seitenaltar eine Marienstatue nach der Darstellung der Medaille. Er spürt schlagartig, wie er in tiefster Seele erschüttert wird. Gnade überströmt ihn wie er selber berichtet. Alfons wird Christ, studiert und lässt sich schon fünf Jahre später zum Priester weihen.
Schon am 31. Jänner empfängt er aus der Hand des Generalvikars von Rom die hl. Taufe, bereitet sich auf die Priesterweihe vor und wird nach fünf Jahren zum Priester geweiht. Mit seinem Bruder gründete er eine Kongregation, die er "Unserer Lieben Frau vom Berge Sion" weihte und die die Bekehrung der Juden zur Hauptaufgabe hat.
Vor Jahren schon hörte Schwester Katharina Labouré von der Bekehrung des Juden Ratisbonne in Rom, im Januar 1842, der auch die Mutter Gottes sehen durfte wie sie. Und nun hatte Maria ihm zu diesem großen Glück noch die Gnade des Priestertums geschenkt. Er sei Jesuit geworden, erzählte man sich, und er sei augenblicklich in Paris. Schwester Katharina betete viel für ihn und für alle Priester.
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