Heiliger Simon von Cyrene
Gedenktag katholisch: 1. Dezember
Simon von Zyrene hat seine Arbeit getan, er ist auf dem Weg nach Hause und begegnet dem traurigen Zug der Verurteilten – für ihn wohl ein gewohnter Anblick. Die Soldaten machen von ihrem Recht der Zwangsverpflichtung Gebrauch und legen dem rüstigen Landmann das Kreuz auf. Welcher Widerspruch muß sich in ihm geregt haben, daß er plötzlich mit in das Schicksal von Verurteilten verwickelt wurde! Er tut, was er muß, widerstrebend gewiß. Aber Markus nennt mit ihm die Namen seiner Söhne, die den Lesern offensichtlich als Christen und Mitglieder ihrer Gemeinschaft bekannt waren (Mk 15, 21). Aus der unfreiwilligen Begegnung ist Glaube geworden. Der Zyrenäer hat im Mitgehen und Mittragen erkannt, daß es Gnade war, mit diesem Gekreuzigten zu gehen und ihm beizustehen. Das Geheimnis des leidenden und schweigenden Jesus hat ihn ins Herz getroffen. Jesus, dessen göttliche Liebe allein die ganze Menschheit erlösen konnte und kann, will doch, daß wir sein Kreuz mittragen, um voll zu machen, was an seinen Leiden noch fehlt (Kol 1, 24). Sooft wir einem Leidenden, einem Verfolgten und Ohnmächtigen in Güte begegnen und ihm sein Leid zu tragen helfen, sooft tragen wir Jesu eigenes Kreuz mit. So empfangen wir Heil und dürfen selbst zum Heil der Welt beitragen.