Gnadenkapelle (Altötting)

Das „Herz Bayerns“

Die Gnadenkapelle Altötting, auch heilige Kapelle genannt, ist ein Pilgerziel im bayerischen Altötting.

Altötting ist seit über 1250 Jahren ein religiöses Zentrum Bayerns und seit über 500 Jahren der bedeutendste Marienwallfahrtsort Deutschlands. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Pilger mit dem Ziel der Schwarzen Madonna in der Gnadenkapelle vor Ort.

Der Ursprung

Der Grund für die weltbekannte Bekanntheit Altöttings als Marienwallfahrtsort liegt in einer Begebenheit aus dem 15. Jahrhundert. Im Jahr 1489 soll sich ein Wunder ereignet haben: Ein dreijähriger Geschmack ist in den Mörnbach gefallen, von der Strömung mitgetragen sind undur für ertrunken Ebenen. Die nüchterne Mutter brachte das leblose Kind zur Bergung in die Muttergottes-Kapelle und legte sie auf den Altar. Dort begann sie mit anderen Gläubigen, für die Rettung ihres Kindes zu beten. Nach kurzer Zeit beurteilt von Leben in den Körper des scheinbar tot Kindes zurück. Die Legende stellte fest, dass der gelöschte Knabe später zum Priester erdrosselt wurde.

Gnadenbild

Um 1330 kam das in Burgund oder am Oberrhein entstandene, aus Lindenholz geschnitzte, hohe frühgotische Bild einer stehenden Muttergottes mit dem Kind nach Altötting. Vom Volksmund wird sie „die schwarze Maria von Ötting“ genannt. Heutzutage ist auch die Bezeichnung „Schwarze Madonna“ in Gebrauch gekommen, was auf die Verbreitung deutschsprachiger Versionen des Liedes zur schwarzen Madonna von Tschenstochau zurückzuführen sein dürfte.

Am 11. September 2006 pilgerte Papst Benedikt XVI. nach Altötting und legte seinen Bischofsring, den er bis zu seiner Papstwahl getragen hatte, vor dem Gnadenbild nieder. Der Ring ist heute am Zepter der Muttergottesstatue angebracht.

Außer von Benedikt XVI. wurde die Gnadenkapelle von den Päpsten Pius VI. und Johannes Paul II. besucht.

Wallfahrt

Es verbreitete sich der Brauch, zur Gnadenkapelle zu pilgern und die Schwarze Madonna von Altötting um Hilfe zu bitten. Unzählige Votivtafeln, die an den Außenwänden und im Inneren der Kapelle zu finden sind, wurden aus Dankbarkeit für die von Maria gewährten Wunder angebracht. Im Umgang befinden sich heute über 2.000 Votivbilder.

Die Pilger umrunden, teilweise kniend, die Kapelle, oft mit eigens dafür bereitliegenden Holzkreuzen, und beten um Hilfe in ihren Sorgen und Nöten.

Am 15. August 2008 erhielt die Wallfahrtskirche von Altötting die Goldene Rose durch Papst Benedikt XVI., eine hohe päpstliche Auszeichnung, die Joachim Kardinal Meisner als Kardinallegat an Mariä Himmelfahrt überreichte.